Es wird zu wenig kontrolliert – Beispiel Wilke Waldecker Fleisch- und Wurstwaren
Artikel vom 17.12.2019Anfang Oktober haben die Behörden den Fleischverarbeiter Wilke geschlossen. Mehrfach wurden Keime von Listerien nachgewiesen, die das Immunsystem lebensgefährlich schwächen können. Mehrere Todes- und Krankheitsfälle werden darauf zurückgeführt.
Frei von Verantwortung sind die staatlichen Behörden nicht. Sie haben den Betrieb eher selten und lückenhaft kontrolliert. Eine monatliche Kontrolle ist hier vorgeschrieben, aber nicht durchgeführt worden. Staatliches und unternehmerisches Versagen erleben wir immer wieder. Meistens geht es um Kontrollen, die nicht durchgeführt werden.
Man mag Kontrollen unangenehm finden. Aber sie sind Aufgabe und Pflicht jedes Vorgesetzten und vieler staatlicher Behörden. Sie gewährleisten, dass die Dinge ordnungsgemäß funktionieren und Fehler reduziert werden. Kontrollen sollten in der Regel stichprobenweise und regelmäßig durchgeführt werden. Kontrollen sind keine Garantien für perfektes Funktionieren und für ein risikoloses Leben und Arbeiten. Aber sie gewährleisten ein weitgehend störungsfreies Gemeinwesen und sie machen leistungsfähige Unternehmen erst möglich. Kontrollen sind Ausdruck von Verantwortung.
Kontrollen sind einerseits Ausdruck einer Pflicht zu kontrollieren, aber andererseits ein Ausdruck von Interesse. Im Fall Wilke haben staatliche Behörden gezeigt, dass sie sich nicht für die Korrektheit und Ordnung in diesem Betrieb interessierten. Sie haben das Bedürfnis der Bürger und Konsumenten nach Schutz und Sicherheit ignoriert.
Im Betrieb etwa zeigen Kontrollen, dass man sich für die Arbeit der Mitarbeiter interessiert. Gute Vorgesetzte sind nicht auf Fehlersuche. Sie suchen nach guten Ergebnisses ihrer Mitarbeiter und Möglichkeiten, besser zu werden. Dabei geht es nicht ohne Vertrauen, weil niemals Hundertprozent-Kontrollen möglich sind. Ganz allgemein gilt im Leben: Kontrolle begleitet Vertrauen.