Institut für Einfachheit

Beratung nach dem Prinzip der konsequenten Einfachheit

Personalabbau und Verzicht

Artikel vom 01.05.2015

Die Lufthansa plante gemäß ihrem Sanierungsprogramm „Score“ den Abbau von 3500 der 16.800 Verwaltungsjobs weltweit (in Deutschland 2500 von 11500). Die Metro reduziert die Verwaltung in Deutschland um 200 Stellen. Morrison, Einzelhändler in England, ist aufgrund des Drucks im Markt durch Aldi gezwungen, viel Personal abzubauen. Geht es Ihnen auch so: Wir hören oft von Personalabbau. Seltener übrigens davon, dass unnütze Tätigkeiten wegfallen oder Verzicht geübt wird.

Wie kommt es bloß, dass plötzlich so viele Stellen obsolet sind. Morrison hat in seiner Zentrale etwa 50 Prozent mehr Personal gegenüber 2008. Was machen die alle? Warum wurden die eingestellt? Warum braucht man die heute alle nicht mehr? Man bedenke: Morrison ist Einzelhändler. Die vielen Mitarbeiter werden in der Zentrale beschäftigt. Andererseits verlängern sich die Kundenschlangen an den Kassen. Überall überdimensionierte Verwaltungen – dann plötzlicher Zwang zu Personalabbau. Die vielen Mitarbeiter haben nicht geholfen, nur gekostet.

Wenn es uns gut geht, wenn Umsatz und Gewinne wachsen, dann fällt offenbar der Verzicht schwer. Sind die Zeiten schlecht, sind wir zum Verzicht gezwungen. Dabei ist Verzicht eine ständig erforderliche Tugend, vielleicht sogar eine Managementfähigkeit wie Verkaufen, Belege buchen oder Einkaufen. Diese Fähigkeit gilt immer und überall: Was ist wirklich notwendig? Was ist nur „nice-to-have“? Worauf konzentrieren wir uns? Was lassen wir weg?