Die Komplexitätstreiber schlagen zurück. Ihre Waffen sind ihre „Tools“
Artikel vom 26.08.2013Zu den größten Komplexitätstreibern unserer Zeit gehören die Unternehmensberater. Sie geben vor, die Komplexität bekämpfen zu wollen, In Wahrheit schaffen sie das Gegenteil.
Nicht selten stellen die Unternehmensberater von McKinsey, AT Kearney oder Camelot fest, wie sehr Komplexität die Unternehmen bedroht – von außen wie von innen. So weit so gut. Aber dann packen sie ihre Waffen aus: So geben sie vor, die Komplexitätskosten erst berechnen zu müssen, bevor sie sich an ihre Reduktion machen können. Und sie haben ihre Tools! Roland Berger hat jetzt 6 neue Tools zur Bekämpfung des Feindes entwickelt und plant, sie einzusetzen.
Das neue Werk der Berger School of Strategy and Economics heißt „Scenario-based strategic planning – Developing strategies in an uncertain world“ (Herausgeber: Prof. Dr. Burkhard Schwenker und Prof. Dr. Torsten Wulf, Springer Gabler Verlag 2013) und „bietet strategische Planung als wirkungsvolle Methode für den Umgang mit Ambiguität, Volatilität und Komplexität.“ Bergers Szenarioplanung soll die Entscheidungsfindung verbessern, flexible Strategien fördern und zu guter Unternehmensführung beitragen.
Wir meinen: Packt Eure Waffen wieder ein! Lasst die Tools! Wesentliche Gründe für Komplexität liegen in der fehlenden Klarheit der Ziele und der Schwierigkeit zu verzichten. Das Geschäftsmodell ist wichtig. Dazu bedarf es gesunden Menschenverstandes und keiner Tools. Mit Klarheit und Verzicht erreichen Unternehmen ein Maß an Komplexität, das dann mit geeigneten Methoden beherrscht wird (Organisation, Dezentralisation, Autonomie und Verantwortung, Vertrauen und Kontrolle, Versuch und Irrtum usw.).
Man muss auch nicht den ganzen Tag „Strategie“ betreiben. Die Strategie basiert auf einem klaren Geschäftsmodell wird nicht andauernd geändert, muss nicht simuliert und in Szenarien geplant werden. Sie muss vielmehr (wenn einmal gut überlegt) konsequent verfolgt werden. Tools sind als Teil des Systems Treiber der Komplexität. Statt mit Tools am PC empfehlen wir: Raus aus den Büros. Weg von Euren PC´s und Excel Friedhöfen. Oder wie Helmut Maucher sagt: „Look into the eyes, not into the files.“