DAK und BKK. Die Fusion zugunsten der Kunden?
Artikel vom 25.11.2011Die DAK schwärmt in höchsten Tönen über ihre Fusion mit der BKK Gesundheit und der BKK Axel Springer.
Die Fusion bedeutet, so der Vorstandschef der DAK, wir Kunden „profitieren doppelt: noch mehr Leistungen und Services.“
Dann wird die DAK auch noch konkret und führt die beiden sensationellen Vorteile an, die Kunden aufgrund dieser Fusion haben werden:
- „Auch nach dem Zusammenschluss gilt die DAK-Versichertenkarte weiter.
- Über weitere Einzelheiten zu Daueraufträgen und Einzugsermächtigungen informieren wir Sie Anfang kommenden Jahres.“
Atemberaubende Vorteile!
Das alles schreibt tatsächlich der Vorstandsvorsitzende der DAK, Prof. Dr. h.c. Herbert Rebscher.
Schade ums Porto. Wir meinen, Fusionen sollten einen Sinn haben. Am besten für die Kunden. Für wen denn sonst? Wenn es diesen Sinn nicht gibt, dann besser lassen. Wir meinen weiterhin, auch ein Vorstandsvorsitzender sollte seine Briefe selbst lesen, bevor sie verschickt werden. Am besten sollte er sie auch selbst schreiben. Wir sind uns im vorliegenden Falle nicht ganz sicher, ob dem so ist. Wenn dem nicht so ist, dann sollte der Vorstandsvorsitzende mit gutem Beispiel vorangehen und das Porto lieber sparen. Denn er missbraucht möglicherweise die Beiträge seiner Mitglieder. Bei 5,1 Mio Mitgliedern war dieser unsinnige Brief nicht ganz billig.
Dann wird es richtig schlimm, und das Schreiben gerät an den Rand der Täuschung: Herr Prof. Dr. Rebscher kündigt die Abschaffung des Zusatzbeitrags an:
„Und es kommt noch besser: Zum April 2012 wollen wir den Zusatzbeitrag abschaffen.“
Wollen! Das ist noch gar nicht beschlossene Sache und obliegt auch gar nicht alleine dem Herrn Rebscher. Das Bundesversicherungsamt hat bereits Bedenken angemeldet. Wir meinen, besser ankündigen, was Tatsache und Beschluss ist. Die sprachlich misslungen Kombination des promovierten Vorstandsvorsitzenden zwischen „wir wollen“ und „es kommt“ ist höchst irreführend. Wir meinen: ausschließlich sachlich die Kunden informieren. Und nicht vergessen: wahren Kundennutzen erarbeiten. Das ist die wesentliche Daseinsberechtigung für einen Vorstandsvorsitzenden. Sonst ist das Porto für die Katz.