Institut für Einfachheit

Beratung nach dem Prinzip der konsequenten Einfachheit

Hinter die Zahlen sehen

Artikel vom 04.08.2005

Das Handelsblatt berichtet am 13.7.2005 über ein Gespräch mit dem Wissenschaftler Dietmar Harhoff, Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Bundeswirtschaftsministeriums. Sein Metier ist es, Zahlen sprechen zu lassen und Theorien empirisch zu testen. Daten und Fakten, die vordergründig eine Erscheinung plausibel erscheinen lassen, zeigenoft etwas ganz anderes, wenn man hinter die Zahlen sieht.

Harhoff nennt als Beispiel die zunehmende Anzahl der Patentanmeldungen. Sie seien kein Beleg für ein Mehr an Innovationen, sondern ein Signal, dass das Patentsystem reformbedürftig ist. Der Vergleich mit den Forschungsaufwendungen und anderen Indikatoren zeige, dass die Qualität der angemeldeten Patente immer weiter sinke. Es gibt einen Trend, dass sich die Unternehmen ein immer größeres Patentportfolio zulegen, um sich gegen Angriffe der Konkurrenten abzusichern.

Schlussfolgerung

Das Beispiel zeigt, wie schnell man zu falschen Schlussfolgerungen kommen kann, wenn man nicht nachfragt, und zwar vor allem nach den Ursachen einer Erscheinung. Bei den Unternehmen zeigt sich aufgrund der hilfreichen IT eine ungeheuer steigende Flut an Daten und Informationen. Man darf dabei das Hinterfragen nicht vergessen. Warum, warum, warum ist es so? Die Lösung: weniger Daten, mehr Fragen.