Sprachenwirrwarr in Brüssel
Artikel vom 08.06.2005Im Europa der 25 Staaten gibt es inzwischen 420 Sprachkombinationen. Die Folge: Zeitverzögerungen, Fehler, Verlsust rhetorischer Feinheiten. Mit der EU-Erweiterung zum 1. Mai 2004 gibt es nun 21 Sprachen. Hier ist die Formel für die nächsten Erweiterungen:
x(x-1). Mit den 2 zusätzlichen Sprachen von Rumänien und Bulgarien kommen wir demnächst auf die Zahl von 506. Bisher schon muss der Sprachendienst pro Jahr 2 bis 3 Millionen Seiten übersetzen. Das „Zeit-Dossier“ vom 30.6.2005 berichtet von der Erörterung einer Verordnungs-Vorlage zum Lebensmittelrecht beim europäischen Rat, an dem 60 Beamte der Mitgliedsstaaten und 40 Übersetzer jeden Artikel des Entwurfes durchgehen.
Schlussfolgerung:
Eine Vereinfachung kann nur erreicht werden, wenn der Umfang der Sprachenkombinationen reduziert wird – etwa auf die großen Sprachen Englisch, Französisch und Deutsch. Aber das braucht viel Vernunft und vor allem Mut. Ein wenig Erleichterung schafft der inzwischen angewendete Kunstgriff mit den Relaissprachen: Übersetzung vom Litauischen ins Portugiesische über die Relaissprache Englisch, weil es kaum einen Portugiesen geben dürfte, der Litauisch spricht.